fr. Faschistenführer
* 16. Oktober 1892 Isernia
† 26. April 1945 Vimercate
Wirken
Roberto Farinacci wurde am 16. Okt. 1892 in Isernia, einem Abruzzendorf, als Sohn sehr armer Eltern geboren, die bald nach seiner Geburt nach Cremona zogen. Dort gelang es F. dank eisernem Fleiss, zuletzt Rechtswissenschaften zu studieren und Rechtsanwalt zu werden.
Wie Mussolini schloss er sich frühzeitig den Sozialisten an und wie dieser trat er nach Ausbruch des 1. Weltkrieges für die Teilnahme Italiens an der Seite der Alliierten ein. So schloss er sich auch alsbald dem Faschismus an, dem er in rücksichtslosem Kampf Cremona gewann. Stets war dann sein Bestreben, diese Stadt als seine eigene Domäne zu behalten. So war er nur von 1924-1926 zu bewegen, in Rom das Amt des Generalsekretärs der Partei zu übernehmen. Dann kehrte er nach Cremoma zurück, weil er mit Mussolinis Annäherung an den Vatikan nicht einverstanden war, den er stets ebenso erbittert bekämpft hat wie den Marxismus.
F. hat dann auch weiterhin stets eine gewisse Sonderkontrolle im Rahmen des italienischen Faschismus gespielt, ohne sich aber gegen Mussolini und die Linie seiner Gesamtpolitik zu wenden. In der historischen Sitzung des faschistischen Grossrates vom 24./25. Juli 1943 war er mehr der Geschobene der Ciano und Grandi, die ...